Tuesday | 20.01.2026 | 19:00
HdW, Olbers-Saal
Zusammen mit dem Übersee-Museum
Ausgangspunkt des Vortrags ist die Arbeit in einem kollaborativen, internationalen Forschungsprojekt − dem Legba-Dzoka-Projekt −, das die Herkunft, Bedeutung und Zukunft einer im Übersee-Museum Bremen aufbewahrten Missionssammlung aus dem Ewe-Sprachgebiet (dem heutigen Südost-Ghana und Süd-Togo) untersucht. Diese zum großen Teil aus spirituell aufgeladenen Artefakten bestehende Sammlung wurde dem Museum von dem Missionar der Norddeutschen Mission Carl Spiess um 1900 übergeben. Ich verstehe diese Artefakte als Zeitkapseln, die komplexe Verbindungen zwischen Mission, Museum, Kolonialismus und Bekehrung enthalten und somit als Zeugen dieser komplexen Verflechtungsgeschichte befragt werden können. Mein Hauptziel ist es, an diesem Beispiel Möglichkeiten für eine kritische, dekoloniale Wissensproduktion aufzuzeigen, die die Artefakte über und gegen die Umstände »sprechen« lässt, unter denen sie gesammelt, erforscht und ausgestellt wurden, und auf Basis davon neue Möglichkeiten für Denken und Handeln erschließt.
Der Vortrag zeichnet die gesellschaftlichen Leistungen der Ur-Diakonie von Unser Lieben Frauen durch ihre fünf Jahrhunderte nach und zeigt ihre Bedeutung bis heute in den Feldern Wohnungslosigkeit, Inklusion und Integration, kulturelle Arbeit und weltweite Ökumene angesichts zunehmender sozialer Ungleichheit und steigender Armut in Bremen.
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